Einladung zur Abschlusskonferenz des Projekts
„CO2-Preis“
15. Juni 2023 / 10 – 17 Uhr
bUm - betterplace Umspannwerk, Berlin
Hintergrund
Wie kann ein Modell der CO2-Bepreisung und Einnahmenverwendung gestaltet sein, dass sozial verträglich, klimafreundlich und gesellschaftlich akzeptiert ist?
Diese Frage steht im Zentrum des transdisziplinären Forschungsprojektes „Analyse der kurz- und langfristigen Wirkungen unterschiedlicher CO2-Bepreisungs-Varianten auf Gesellschaft und Volkswirtschaft“ (kurz: „CO2-Preis“), das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert wird.
Um Antworten auf die Fragen zu finden, wurde in verschiedenen Arbeitspaketen zu Lenkungs- und Verteilungswirkung sowie zur Akzeptanz der Varianten geforscht. Dabei ging es auch um regionale Unterschiede, Determinanten der Akzeptanz und Rebound-Neigung, Präferenzen bezüglich der Einnahmenverwendung, Haushaltssimulationen, Vermeidungskostenkurven (MACCs), Systemwirkungen und volkswirtschaftliche Effekte. Die Zwischenergebnisse wurden immer wieder transdisziplinär mit Stakeholdern aus Wirtschaft, Wissenschaft und organisierter Zivilgesellschaft diskutiert und abgeglichen.
Veranstaltung
Nach fast drei Jahren Forschung freuen wir uns, Ihnen die Forschungsergebnisse zu präsentieren und mit Ihnen zu diskutieren. Die Synthese der Ergebnisse präsentieren wir Ihnen in den zwei Schwerpunkten Lenkungs- und Verteilungswirkung sowie Akzeptanzwirkung auf Ausgestaltungswege des CO2-Preises.
Wie kann ein CO2-Preis möglichst effizient und nachhaltig wirken, ohne dabei die soziale Verträglichkeit aus den Augen zu verlieren? Wie wirken sich die verschiedenen Ausgestaltungsvarianten in dieser Hinsicht aus? Wie kann ein CO2-Preis Lenkungswirkung entfalten, also das Verhalten der Menschen entsprechend verändern und mit welcher Ausgestaltung kann man das am besten erreichen?
Im Anschluss an die Präsentationen der Ergebnisse und der Synthese möchten wir mit Ihnen und Expert*innen diese wichtigen Fragestellungen diskutieren.
Melden Sie sich jetzt per Mail an: hallo@co2-preis.info
Wir freuen uns auf Sie!
Programm Abschlusskonferenz Projekt „CO2-Preis“:
Wie erreichen wir Klimaneutralität & wie viel hilft
uns ein CO2-Preis dabei?
10:00 Uhr
Begrüßung
Dr. Maria Reinisch, Leiterin AP4, Vereinigung Deutscher Wissenschaftler e.V. (VDW)
Dr. Ulrich Fahl, Leiter AP 8 & Gesamtprojekt, Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung, Universität Stuttgart (IER)
10:15 Uhr
Grußwort
Jens Winkler, Referat IIC5, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
10:25 Uhr
Keynote
Prof. Dr. Manuel Frondel, Leiter des Kompetenzbereiches "Umwelt und Ressourcen", RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung e.V.
11:10 Uhr
Synthese der Ergebnisse aus der Projektforschung: Schwerpunkt Verteilungs- und Lenkungswirkung vom CO2-Preis
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Ein CO2-Preis soll CO2-Emissionen möglichst effizient und nachhaltig senken. Durch Modellierung können die Auswirkung von verschiedenen CO2-Preispfaden auf das Energiesystem sichtbar gemacht werden.
Hierbei werden auch sich verändernde Preise für fossile Energien etwa in der Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine), als auch kurzsichtige Entscheidungen von Haushalten mitberücksichtigt.
Neben der Betrachtung des Energiesystems ist auch die makroökonomische Perspektive relevant. Dabei muss neben den Preispfaden auch die Art der Rückverteilung berücksichtigt werden. So ist es möglich bei der Rückverteilung eher private Haushalte, Unternehmen oder die Umwelt zu berücksichtigen, was dann verschiedene Auswirkungen auf die Entwicklung der Konkurrenzfähigkeit des Industriestandortes Deutschland, die ungleiche Verteilung von Vermögen in der Gesellschaft und das Emissionsniveau hat.
Die Sozialverträglichkeit sollte im Sinne der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland nicht unberücksichtigt bleiben. Wie sich der CO2-Preis auf die Energiekostenbelastung verschiedener Haushaltsgruppen auswirkt und welche Rolle verschiedene Rückverteilungsvarianten für eine sozial gerechte und anreizkompatible Verteilung der Belastung spielen können, wird in diesem Schwerpunkt ebenfalls untersucht.
12:10 Uhr
Mittagspause
13:10 Uhr
Podium Klimaneutralität: Wie erreichen wir die richtige Balance zwischen Lenkungswirkung und sozial fairer Kostenteilung?
Sylwia Bialek, Ph.D., Teamleiterin Umwelt und Energie, Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
Dr. Ulrich Fahl, Leiter AP 8 & Gesamtprojekt, Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung, Universität Stuttgart (IER)
Dr. Michael Pahle, wissenschaftlicher Mitarbeiter AP 1 & AP 3, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) e. V.
Carolin Schenuit, geschäftsführende Vorständin, Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) e.V.
Jan Weiß, Leiter Fachgebiet „Ökonomische Grundsatzfragen des Emissionshandels, Auktionierung und Auswertungen“, Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt (UBA)
14:10 Uhr
Synthese der Ergebnisse aus der Projektforschung: Schwerpunkt Akzeptanzwirkung auf Ausgestaltungswege des CO2-Preises
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Die öffentliche Unterstützung von Klimaschutzmaßnahmen wird häufig als entscheidend angesehen, um wirksamen Klimaschutz zu betreiben.
Aktuell ist die Zustimmung zu CO2-Preisen in Deutschland jedoch eher niedrig. Welchen Einfluss die Ausgestaltung von CO2-Preisen hinsichtlich Preishöhe und Einnahmenverwendung sowie die Klimaschutzmotivation auf die Akzeptanz haben und ob die Akzeptanz mithilfe von gezielten Informationen gesteigert werden kann, wird in diesem Schwerpunkt präsentiert. Dabei wurde auch untersucht, wie sich Forschungsergebnisse je nach Abfrage einer hypothetischen, geäußerten und einer anreizkompatiblen, offenbarten Präferenz unterscheiden. Außerdem wurde untersucht, ob es regionale Unterschiede in der CO2-Preis-Akzeptanz gibt und wie Menschen in Österreich (im Vergleich zu Menschen in Deutschland) zum CO2-Preis stehen.
15:10 Uhr
Pause
15:30 Uhr
Podium Mitmachen: Wie viel Akzeptanz brauchen wir und wann ändert sich der Mensch und verhält sich klimabewusst? Was kann man aus anderen Bereichen lernen?
Marlene Potthoff, Projektleiterin Bundesprojekt Stromspar-Check, Caritasverband Frankfurt e. V.
Ronja Gerdes, wissenschaftliche Mitarbeiterin AP 2, Institut für Psychologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Prof. Dr. Alexandra Retkowski, Fachgebietsleitung "Soziale Dienstleistungen für strukturschwache Regionen", Institut für Soziale Arbeit, BTU Cottbus-Senftenberg
Dr. Antonia Schwarz, Leiterin AP 1, wissenschaftliche Mitarbeiterin AP 3, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) e. V.
Sebastian Sladek, Vorstand, EWS Elektrizitätswerke Schönau eG