Co2 Preis

Informations­broschüre und Video

Warum gibt es einen CO2-Preis und wie funktioniert dieser?
Wie können die Einnahmen sinnvoll eingesetzt werden?
Und was hat CO2 eigentlich mit dem Klimawandel zu tun?

Seit der Einführung des CO2-Preises in Deutschland stellen sich viele Bürger:innen diese Fragen.

Mit unserer Informationsbroschüre und dem dazugehörigen Video möchten wir Ihnen Antworten auf diese Fragen geben. Wir zeigen Ihnen den Zusammenhang zwischen CO2-Ausstoß und Klimawandel auf und wie ein CO2-Preis grundsätzlich funktioniert. Sie finden anschauliche Erklärungen dazu, wie die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung verwendet werden können und wie dieses Instrument beim Klimaschutz helfen kann. Ebenso finden Sie Informationen zum CO2-Verbrauch im eigenen Umfeld: Denn auch Sie persönlich können etwas für das Klima tun und zugleich Geld einsparen.

Mit unserer Broschüre können Sie sich also rund um die Themen CO2, Klimawandel und CO2-Bepreisungsmodelle informieren sowie fundierte Entscheidungen für sich und ihren Haushalt sowie das Klima treffen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit dem Video und eine spannende und informative Lektüre!

Die Informationsbroschüre können Sie hier als PDF einsehen und herunterladen:

Weitere häufig gestellte Fragen

Ausführlichere Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) zu den Themen CO2, CO2-Preis, Klimawandel und unserer Forschung finden Sie hier in unserem Bereich „Häufig gestellte Fragen“. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!

Themenbereiche:

Themenbereich CO2

CO2 - was ist das eigentlich?

Der Begriff CO2 steht für das Molekül Kohlenstoffdioxid oder Kohlendioxid. Kohlenstoffdioxid ist ein unbrennbares, farb- und geruchloses Gas und entsteht durch die chemische Verbindung von Kohlenstoff (C) mit Sauerstoff (O). In unserem Alltag begegnet es uns sichtbar in Kombination mit Flüssigkeiten als „Kohlensäure“. In fester Form ist es als „Trockeneis“ bekannt. CO2 findet zudem insbesondere in der chemischen Industrie eine breite Verwendung. Außerdem ist CO2 – neben Stickstoff, Sauerstoff und weiteren Gasen – ein natürlicher, wenn auch sehr kleiner Bestandteil der Luft. CO2 mag zwar ein kleines und unscheinbares Gas sein. Es spielt aber eine große Rolle für das Leben auf unserem Planeten, denn es beeinflusst nachhaltig unser Klima.

Wie entsteht CO2?

CO2 entsteht bei der Verbrennung kohlenstoffhaltiger Substanzen wie Holz oder Kohle und als Nebenprodukt der Zellatmung im Organismus von Lebewesen. Als Nebenprodukt der Zellatmung ist es ein wichtiger Bestandteil des natürlichen Kohlenstoffzyklus: Pflanzen, aber auch Ozeane und Böden setzen CO2 frei und nehmen es gleichzeitig wieder auf. Außerdem wandeln Pflanzen CO2 mithilfe des Sonnenlichts in Glucose und Sauerstoff um. Ein konstantes Geben und Nehmen. Auch der Mensch setzt bei der Atmung CO2 frei – allerdings geringe Mengen innerhalb des natürlichen Kohlenstoffkreislaufs, ohne negativen Effekt auf das Klima.

Durch die Verbrennung kohlenstoffartiger Substanzen, insbesondere Kohle, Erdöl und Erdgas stieg der CO2-Ausstoß durch die Menschen stark an. Dieses CO2 gelangt zusätzlich in die Atmosphäre – mehr als im natürlichen Kohlenstoffzyklus wiederaufgenommen werden kann.

Themenbereich Klima

Warum ist CO2 für das Klima wichtig?

Eine wichtige Rolle spielt CO2 als natürliches Treibhausgas in der Erdatmosphäre. Das CO2, das nicht im natürlichen Kohlenstoffzyklus eingebunden ist, steigt in die Erdatmosphäre auf und verbleibt dort. Das CO2 und weitere natürliche Treibhausgase in der Erdatmosphäre nehmen dann einen Teil der von der Erde in das Weltall zurückgestrahlten (Sonnen-)Wärme auf und spiegeln es erneut auf die Erde zurück!

Dieser Effekt gestaltet unser Klima und ermöglicht erst das Leben auf dem Planeten. Denn ohne diesen natürlichen Treibhauseffekt würde die Wärme der Sonne wieder in das Weltall entweichen und es wäre viel zu kalt für jedwede Form von Leben auf der Erde.

Was ist mit den anderen natürlichen Treibhausgasen und welche Rolle spielen sie?

Genauso wie CO2 befinden sich - in ebenso geringer Konzentration - in der Erdatmosphäre weitere natürliche Treibhausgase wie zum Beispiel Lachgas und Methan. Gemeinsam mit dem CO2 werden diese Gase als natürliche Treibhausgase zusammengefasst. All diese weiteren Treibhausgase haben eine viel stärkere Wirkung auf die Erderwärmung, mit negativer Wirkung auf das Klima. Aber im Gegensatz zu CO2 bauen sie sich in der Erdatmosphäre auf natürliche Art und Weise schneller wieder ab. Aus diesem Grund liegt der Fokus der internationalen Klimapolitik vornehmlich auf der Reduzierung unseres Ausstoßes von CO2.

Obwohl der Anteil aller natürlichen Treibhausgase in der Luft der Erdatmosphäre gering ist, circa 0,04 %, spielen sie eine sehr wichtige Rolle: Ohne sie würde die Wärmestrahlung in das Weltall entweichen und es wäre zu kalt, um Leben auf dem Planeten zu ermöglichen.

Was ist das CO2-Äquivalent?

CO₂-Äquivalente (CO₂e) sind eine Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der verschiedenen Treibhausgase. Wie schon beschrieben tragen allerdings Methan und Distickstoffmonoxid nicht in gleichem Masse zum Treibhauseffekt bei wie CO2, weil sie über unterschiedlich lange Zeiträume in der Erdatmosphäre verbleiben und sich dann im Gegensatz zum CO2 auf natürlichem Wege wieder abbauen. Um aber die Wirkung der unterschiedlichen Treibhausgase vergleichen zu können, wurde vom „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC in Deutschland oft als „Weltklimarat“ bezeichnet) der Vereinten Nationen das „Globale Erwärmungspotenzial“ bestimmt. Mit diesem Index kann die Erwärmungswirkung einer gewissen Menge eines Treibhausgases in die äquivalente Menge CO2 mit derselben Erwärmungswirkung umgerechnet werden. So lässt sich vergleichen, wie stark unterschiedliche Treibhausgase zur Erderwärmung beitragen.

Welchen Einfluss hat der Mensch auf das Klima und was hat das mit Erderwärmung zu tun?

Treibhausgase entstehen nicht nur durch natürliche Prozesse. Der Mensch verursacht durch zahlreiche Aktivitäten Treibhausgase – diese werden unter dem Namen menschengemachte Treibhausgase zusammengefasst. Dabei handelt es sich um die gleichen wie bei den natürlichen Treibhausgasen: CO2, Methan, Lachgas und Ozon.

Insbesondere seit dem Beginn der Industrialisierung verursacht der Mensch durch sein Wirken in einem stetig zunehmenden Maße Treibhausgase. Man spricht hier von Emissionen.

So wird Methan vom Menschen bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe, der Viehhaltung und durch Verwesungsprozesse auf Mülldeponien freigesetzt.

Lachgas-Emissionen entstehen zu einem Großteil durch die Landwirtschaft (Ausscheidung von Nutztieren, bakterielle Prozesse im Zuge von Düngung) aber auch durch Verbrennen fossiler Brennstoffe.

CO2 wird vom Menschen zu einem Großteil (ca. 85 %) durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe emittiert; weitere große Produzenten von CO2-Emissionen sind die Landnutzung und die Zementproduktion.

Das große Problem: CO2 baut sich, sobald es in der Erdatmosphäre angelangt ist, nicht von allein wieder ab. Je mehr CO2 wir durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas (in der Industrie beim Heizen, beim Autofahren oder Fliegen) in die Atmosphäre abgeben, desto mehr CO2 sammelt sich dort an und spiegelt immer mehr Wärme auf die Erdoberfläche zurück. Deshalb erhitzt sich das Klima auf der Erde zunehmend. Hier spricht man vom Treibhauseffekt. Wie in einem Gewächshaus, in dem die Wärme nicht entweichen kann, wird es immer wärmer auf dem Planeten.

Dieser Effekt hat weitreichende Folgen, es kommt zur globalen Erderwärmung. Die globale Durchschnittstemperatur auf der Erde steigt in Folge dieser Prozesse. Sie liegt heutzutage schon um 0,85 °C höher als im 19. Jahrhundert. Und im Bereich der globalen Mitteltemperatur in Bodennähe stieg die Temperatur im Zeitraum von 1880 bis 2020 um mehr als 1,2 °C.

Und was ist mit dem Klimawandel?

Erderwärmung bedeutet ein verändertes Klima überall auf der Erde – global und ebenso ganz unterschiedlich in den Regionen. Durch die Erderwärmung verändert sich das Klima - es wandelt sich. Deswegen sprechen wir vom Klimawandel oder auch Klimaveränderungen. Der vom Menschen verursachte Klimawandel wird auch als anthropogener beziehungsweise menschengemachter Klimawandel bezeichnet. Der menschgemachte Klimawandelt hat gravierende Auswirkungen – siehe hierzu die Frage „Welche Auswirkungen hat der Klimawandel?“.

Gab es nicht schon immer Warmperioden?

Es gab auch schon vor der Industrialisierung oder gar vor dem Auftreten des Menschen auf dem Planeten Erwärmungen durch natürliche Klimaschwankungen. So gibt es zum Beispiel schon immer einen Zyklus, bei dem auf eine Eiszeit eine Wärmeperiode folgt. Auch hierfür wird der Begriff Klimawandel genutzt. Die seit Mitte des 20. Jahrhunderts beobachtete Erwärmung hat aber mit diesen natürlichen Prozessen nichts zu tun: Die mit Abstand stärkste Ursache dieser beobachteten Erwärmung sind die Emissionen des Menschen. Dies wird von der Wissenschaft als „äußerst wahrscheinlich“ eingestuft – das bedeutet konkret mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 – 100 %. Zudem läuft der menschgemachte Klimawandel schneller und stärker ab als bei den bisherigen natürlichen Schwankungen.

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel?

Der Klimawandel, den die globale menschengemachte Erderwärmung verursacht, hat Auswirkungen auf sämtliche Weltregionen und auf alle Ökosysteme, egal ob menschliche Gesellschaft, Tier- oder Pflanzenwelt. Damit nicht genug führt ein unaufhaltsamer Anstieg der Temperaturen zu einem Überschreiten der sogenannten Kipp-Punkte im Erdsystem. Wird ein kritischer Kipp-Punkte erst einmal überschritten, kann der Klimawandel dadurch noch einmal deutlich beschleunigt werden – und zieht wiederum entsprechende Auswirkungen für Mensch, Natur und das Klima nach sich. Jeder Kipp-Punkt kann also unkontrollierbare, verstärkende Prozesse bewirken. Einer dieser Kipp-Punkte ist zum Beispiel die Eisschmelze in der Arktis: es kommt zum Anstieg des Meeresspiegels und Küstenregionen oder Inselstaaten werden durch Überflutung und Erosion bedroht. Weitere Auswirkungen des Klimawandels sind unter anderem: extreme Wetterereignisse nehmen immer mehr zu: Heftige Regenfälle führen zu Überschwemmungen, Hitzewellen, Waldbrände und Dürren setzen Mensch und Natur zu. So kommt es zum Biodiversitätsverlust, da sich viele Pflanzen- und Tierarten nicht schnell genug an die veränderten Bedingungen anpassen können. Für die Menschen steigen die Gefahren für die Gesundheit durch zum Beispiel Hitze oder Verbreitung bestimmter wasserbasierter Krankheiten und Krankheitsüberträger wie Malaria. All dies führt zu sozialen und wirtschaftlichen Kosten, denn die Beschädigungen von Eigentum und der Infrastruktur sowie Gesundheitsschäden, aber auch der Verlust von Biodiversität bedeuten erhebliche Kosten für Gesellschaft und Wirtschaft. So wurden zum Beispiel mehr als 5,5 Millionen Menschen Opfer von Überschwemmungen im Zeitraum von 1980 bis 2011, mit einem direkten wirtschaftlichen Schaden von über 90 Milliarden Euro.

Um die Kipp-Punkte und ihre Auswirkungen für die Menschheit zu vermeiden, ist es wichtig, den globalen Temperaturanstieg unter 2 Grad zu halten. Daher ist es unumgänglich, den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen wie CO2 zu reduzieren.

Was bedeutet der Klimawandel konkret für Deutschland?

Auf der Nordhalbkugel war die Periode von 1991 bis 2020 die wärmste seit mehr als 100.000 Jahren. Konkret hat sich in Deutschland die mittlere Lufttemperatur von 1881 bis 2018 um 1,5 Grad erhöht und stieg allein in den letzten fünf Jahren um 0,3 Grad an.

Dementsprechend ist der Klimawandel in Deutschland sowohl durch langfristige Änderungen als auch durch stärkere Klimaschwankungen spürbar. Langfristig steigen die Durchschnittstemperaturen und der Meeresspiegel, kurzfristig erleben wir starke Klimaschwankungen und extreme Wetterereignisse wie Starkregen oder Dürren.

Beispiele für Auswirkungen des Klimawandels auf unser tägliches Leben:

Gesundheit

Hitzewellen können vor allem bei älteren und kranken Menschen schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben und machen sich insbesondere in Städten immer mehr bemerkbar. Die Anzahl "Heißer Tage", – so nennt man Tage, an denen die Temperaturen über 30 °C steigen, – sind seit 1951 von etwa drei auf derzeit etwa zwanzig Tage pro Jahr gestiegen. Der Monitoringbericht 2019 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel des Bundesministeriums für Umwelt, Verbraucherschutz und nukleare Sicherheit (BMU) enthielt erstmals Aussagen zu hitzebedingten Todesfällen: im Rekordhitzejahr 2018 gab es mehr als 20.000 hitzebedingte Todesfälle bei den über 65jährigen in Deutschland Zudem führt die Klimaveränderung dazu, dass die Ausbreitung von Tier- und Pflanzenarten aus wärmeren Erdregionen in Europa und Deutschland zunimmt. So führt zum Beispiel das Auftreten der Tigermücke zur gefährlichen bis tödliche Krankheiten wie dem Dengue-Fieber.

Landwirtschaft und Natur

Eine Verschiebung der Vegetationsperioden (die Zeiträume, in denen Pflanzen wachsen, blühen und Früchte tragen) und sich verschlechternde Bedingungen für traditionell angebaute Pflanzen beeinflussen die landwirtschaftliche Produktion. Extreme Hitze und Trockenheit führen zu Absenkung des Grundwassers, Baumsterben, Ernteausfällen und bedrohen die Ökosysteme mit Tieren und Pflanzen. Die Hitze und Trockenheit in 2018 führten in der Landwirtschaft zu Schäden in Höhe von 700 Millionen Euro. Auch warmes Wasser in Flüssen und Seen gefährdet die dortige Tier- und Pflanzenwelt.

Verkehr

Durch Starkregen und Stürme werden Straßen und Schienen überflutet oder unterspült oder unbefahrbar mit Folgen für den Menschen und die Wirtschaft; Wasserstraßen und Häfen leiden unter Hoch- oder Niedrigwasser und hohe Temperaturen können zu Schäden an Straßenbelägen und Schienen führen.

Volkswirtschaft

Laut Monitoringbericht des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) entstanden im Jahr 2018 Versicherungsschäden in Höhe von etwa 3,1 Milliarden Euro an Häusern, Kraftfahrzeugen, Hausrat, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft.

Energie

Es kommt zu häufigeren Ausfällen in der Energieproduktion: Denn viele Kraftwerke entnehmen Kühlwasser aus nahen Flüssen. Ist das Flusswasser jedoch bereits zu warm oder ist durch sommerliches Niedrigwasser zu wenig Wasser vorhanden, dann kann das Kraftwerk nicht mehr sicher gekühlt werden und muss eventuell abgeschaltet werden.

Themenbereich CO2-Preis allgemein

Was ist ein CO2-Preis und warum gibt es diesen?

Der CO2-Preis ist eine Politikmaßnahme, um den Treibhausgasausstoß und somit den Klimawandel und seine Folgen zu begrenzen. Dabei wird ein Preis für jede Tonne ausgestoßenes CO2 festgelegt. Das schafft Anreize, um den Verbrauch von fossilen Brennstoffen zu verringern, und löst eine Lenkungswirkung hin zu umweltfreundlicheren Energieformen und Produkten bei Verbraucherinnen und Wirtschaft aus. Denn aus der Ökonomie wissen wir, dass der Konsum stark vom Preis beeinflusst wird. Verteuert sich ein Produkt, so sinkt die Nachfrage. Auf dieser Logik basiert auch ein CO2-Preis: Produkte und Verhalten, welche viel CO2 verursachen, werden teurer - klimafreundlichere Produkte und Verhalten werden attraktiver.

Der Grund für diese Maßnahme ist zum einen, dass die Atmosphäre nur begrenzt Treibhausgase aufnehmen kann, will man die im Pariser Klimaabkommen vereinbarte Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs von bis 2 Grad einhalten.

Ein weiterer Grund ist, dass die Kosten der Schäden, die durch die Treibhausgasemissionen und den dadurch verursachten Klimawandel entstehen, durch die bisherigen Preise der fossilen Brennstoffe nicht abgebildet werden, und der Druck in der Wirtschaft und Gesellschaft auf treibhausarme Energien umzusteigen niedrig ist. Vor diesem Hintergrund muss die Politik also durch internationale Abkommen sowie nationale Gesetze und Regularien dafür sorgen, dass die Emissionen durch fossile Brennstoffe sinken und der Einsatz klimafreundlicher Stoffe und Technologien zunimmt. Hierfür bietet sich das Instrument der CO2-Bepreisung an: Verursachende von Treibhausgasen zahlen für den Ausstoß jeder Tonne CO2. Unternehmen, die klimaschädliche Treibhausgase in den Verkehr bringen, legen die höheren Kosten pro Tonne CO2 auf die Preise für die Verbrauchenden um. Der Staat wiederum nutzt die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung, um Verbraucher*innen zu entlasten und Investitionen in klimafreundliche Maßnahmen zu finanzieren.

In diesem Kontext haben sich zwei Systeme durchgesetzt: Zum einen ein Handelssystem mit Zertifikaten als Erlaubnis, CO2 ausstoßen zu dürfen, zum anderen eine CO2-Steuer. Diese Systeme können auf internationaler (z.B. das europäische Emissionshandelssystem – siehe hierzu die folgende Frage „Gibt es auch einen CO2-Preis auf europäischer Ebene?“) wie auch auf nationaler Ebene eingeführt werden.

Gibt es einen CO2-Preis auch auf europäischer Ebene?

Auf europäischer Ebene gibt es ein Handelssystem mit CO2-Zertifikaten: das European Union Emissions Trading System (EU ETS), das EU-Emissionshandelssystem. Dieses System erfasst tausende Anlagen in über 30 europäischen Ländern in der Stromerzeugung und einigen Industriezweigen, z.B. Kohlekraftwerke oder Zementfabriken. Seit 2012 wird ebenso der Flugverkehr einbezogen.

Für jede Tonne ausgestoßenes CO2 muss ein Zertifikat vorgelegt werden. Die Europäische Kommission gibt ein Teil der Zertifikate kostenlos aus, ein Großteil muss jedoch ersteigert werden. Nicht verbrauchte Zertifikate können die Unternehmen weiterverkaufen. Auf diese Weise sollen Technologien belohnt werden, die das Klima schonen.

Das europäische Emissionshandelssystem ist derzeit (Stand April 2021) das größte weltweit und erfasst etwa die Hälfte der CO2-Emissionen in Europa. Allerdings ist die Wirkung umstritten. Lange Zeit waren der Preis pro Zertifikat zu niedrig, um eine Wirkung zu erzielen, und mehr Zertifikate im Umlauf als nötig. Das System wurde daraufhin angepasst, weniger Zertifikate in Umlauf gebracht. Seitdem stieg der Preis auf etwa 56 Euro pro Tonne CO2. Viele Wissenschaftler*innen schätzen jedoch auch diesen Preis als zu niedrig ein.

Gibt es einen CO2-Preis auch in anderen Ländern?

Mit einem CO2-Preis steht Deutschland nicht allein da. Viele andere Länder in Europa sind hier schon vorangegangen: Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Irland, Lettland, Polen, Portugal, Schweden, Slowenien, Spanien, Großbritannien und die Schweiz. All diese Staaten haben für die Sektoren Verkehr und Wärme eine Steuerlösung gewählt, wie aktuell auch in Deutschland.

Außerhalb von Europa wird zum Beispiel in Argentinien, Australien, Japan, Kanada, Mexiko und Südafrika ein Preis auf die Tonne CO2 erhoben. Eine Übersicht zu allen geplanten und umgesetzten Systemen, – egal ob CO2-Preis oder Emissionshandel, – bietet das „Carbon Pricing Dashboard“ der Weltbank (auf Englisch).

Zudem gibt es in Staaten wie den USA oder China regionale Bepreisungs- und Emissionshandelssysteme wie zum Beispiel in Kalifornien, dem größten, ökonomisch bedeutendsten US-Bundesstaat.

Was hat der CO2-Preis in anderen Ländern bewirkt?

Am Beispiel der Schweiz lässt sich gut die Wirkung eines CO2-Preises aufzeigen: Schon 2008 führte das Berner Bundeshaus eine Abgabe in Höhe von umgerechnet acht Euro pro Tonne CO2 auf Heizöl und Erdgas ein, welche dann stufenweise auf 85 Euro im Jahre 2018 erhöht wurde. In der Schweiz werden die Einnahmen umgelegt: Mit einem Drittel wird die energetische Sanierung von Gebäuden gefördert, die verbleibenden zwei Drittel werden gleichmäßig an alle in der Schweiz wohnhaften Personen und Unternehmen verteilt.

Eine Studie des Mercator Research Instituts ergab, dass in Folge der Bepreisung die Emissionen im Gebäudesektor um 20 Prozent sanken. Auch aus Schweden gibt es gute Signale: So zeigt eine Schätzung, dass nach der dort eingeführten CO2-Steuer die Emissionen im Transportsektor zwischen 1990 und 2005 um 11 % gegenüber den OECD-Staaten reduzieren konnte.

Global gerechnet wurde durch die regionalen, nationalen oder internationalen CO2-Preisinstrumente 2019 schon rund 20 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen weltweit besteuert.

Wie ist der aktuelle CO2-Preis in Deutschland gestaltet?

Bis 2050 klimaneutral werden, dazu hat sich Deutschland in Form eines Klimaschutzgesetz rechtlich verbindlich verpflichtet – in Gesetzesform als erstes Land weltweit. Um das Ziel zu erreichen, müssen entsprechende Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Eine zentrale Maßnahme ist die Bepreisung von CO2-Emissionen in den Bereichen Wärme und Verkehr, die das europäische Emissionshandelssystem bisher noch nicht erfasste. Die Emissionen in diesen beiden Bereichen machen ein Drittel der Emissionen in Deutschland aus.

Für diese Bereiche wurde mit dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) ein Preis in Höhe von zunächst 25 Euro pro Tonne CO2 ab Januar 2021 beschlossen. Zum Jahreswechsel 2022 ist der Preis für die Tonne CO2 nun auf 30 gestiegen. Zur Umsetzung wurde in Deutschland ein nationales Emissionshandelssystem (nEHS) eingeführt.

Konkret heißt das: Unternehmen, die Heizöl, Erdgas, Benzin oder Diesel verkaufen, müssen nun Emissionsrechte erwerben. Sie werden damit verpflichtet, für den CO2-Ausstoß, den diese Brennstoffe verursachen, zu bezahlen. Wo diese Stoffe dann tatsächlich eingesetzt werden, spielt im ersten Schritt keine Rolle. So erhält der Ausstoß von CO2 beim Heizen und Autofahren einen Preis, den die Unternehmen an die Endverbraucher*innen weitergeben.

Im Gegensatz zum Europäischen Emissionshandel (EU-ETS) wird mit dem nationalen Emissionshandel also nicht das Ausstoßen von CO2 und damit die tatsächliche Verschmutzung bezahlt, sondern das Inverkehrbringen von fossilen Brennstoffen, die erst später durch ihre Nutzung zu Emissionen von CO2 führen.

Das nationale Emissionshandelssystem in Deutschland soll die CO2-Emissionen auf eine bestimmte Menge begrenzen. Die Emissionsrechte werden in Form handelbarer Zertifikate ausgegeben bzw. verkauft. Die Anzahl dieser Zertifikate wird jährlich reduziert und richtet sich dabei an die EU-Vorgaben für die Sektoren, die nicht vom europäischen Emissionshandels erfasst werden. Wie das europäische Emissionshandelssystem funktioniert, können Sie hier nachlesen.

Um die Wirtschaft und die Bürger*innen nicht zu überlasten, wurden für die Einführungsphase in den Jahren 2021 bis 2025 Festpreise beschlossen. Ab 2026 sollen die Zertifikate dann versteigert werden. Der seit dem 1. Januar 2021 gültige Preis von 25 Euro pro Tonne CO2 führt für die Endverbraucher*innen zu einer Verteuerung von 7,9 Cent pro Liter bei Öl und Diesel, um 7 Cent pro Liter Benzin und um 6 Cent pro 10 Kilowattstunden (kWh) beim Erdgas.

In den kommenden Jahren steigen die Preise dann schrittweise an – wie genau, können Sie in der beigefügten Tabelle einsehen. Ab dem Jahr 2026 werden die Zertifikate dann versteigert. Dabei gilt ein sogenannter Preiskorridor zwischen einem Mindestpreis von 55 Euro pro Tonne CO2 und einem Höchstpreis von 65 Euro pro Tonne CO2. Darüber hinaus wird zudem im Jahr 2025 im Rahmen einer Evaluierung über die künftige Art der Preisbildung entschieden werden.

Welchen Beitrag soll der CO2-Preis für Deutschlands Klimaschutzziele leisten?

Grundsätzlich wird einem CO2-Preis eine hohe Lenkungswirkung zugesprochen, und so verwundert es nicht, dass die Bepreisung von klimaschädlichen Treibhausgasen für immer mehr Staaten weltweit eine große Rolle zur Einhaltung der Klimaziele spielt. Es ist aber aus Sicht der Wissenschaft schwierig, den konkreten Beitrag des CO2-Preises für Deutschlands Klimaschutzziele derzeit zu evaluieren, da naturgemäß noch keine Daten dazu vorliegen.

In Deutschland ist der CO2-Preis eingebettet in ein umfangreiches Klimaschutzprogramm der Bundesregierung – siehe nächste Frage. Ziel ist es, 55 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 bis 2030 einzusparen.

Eine Schätzung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) zeigt aber, dass das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung (inkl. der CO2-Bepreisung) die CO2-Emissionen gegenüber dem Jahr 1990 um 52,2% mindern kann. Das angepeilte Reduktionsziel würde somit fast erreicht.

Ersetzt ein CO2-Preis andere Maßnahmen zum Klimawandel?

Im Gegenteil! Der CO2-Preis kann nur eine von mehreren Maßnahmen sein. Allein reicht dieser nicht aus, um unsere Lebensweise klimaneutral zu gestalten und uns an den bestehenden Klimawandel anzupassen. Es braucht Investitionen in Erneuerbare Energien, in neue Technologien – und nicht zuletzt müssen wir unseren Konsum nachhaltig und klimaneutral gestalten. Haushalte mit wenig Einkommen brauchen Unterstützung, um klimaneutrale Investitionen tätigen zu können. Die Einnahmen aus einem CO2-Preis können für diese Investitionen und Anpassungsmaßnahmen verwendet werden.

Bei der aktuellen Regelung in Deutschland ist der CO2-Preis Bestandteil eines umfangreichen Klimaschutzprogrammes. Weitere Maßnahmen sind zum Beispiel die Senkung der Mehrwertsteuer im Bahnverkehr, der Ausbau der Erneuerbaren Energien, des Ökolandbaus oder der Kohleausstieg. Eine Übersicht der umfangreichen Maßnahmen in verschiedenen Bereichen hat die Bundesregierung hier zusammengefasst.

Themenbereich CO2-Preis und Verbraucher*innen

Wie wirkt sich der CO2-Preis im Bereich der Mobilität aus?

Die Emissionen von klimaschädlichen Treibhausgasen im Bereich der Mobilität sind hoch. Im Jahr 2020 verursachte der Verkehr in Deutschland Treibhausgasemissionen in Höhe von rund 146 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Im Verkehrsbereich anzusetzen, macht Sinn: denn dieser Sektor ist der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasen in Deutschland, hier werden 20 Prozent der Emissionen getätigt – und davon 94 Prozent durch den Straßenverkehr. Hinzu kommt, dass der Verkehr in Deutschland zunimmt: zwischen 1995 und 2018 um knapp 14 %. Die hat zur Folge die klimafreundlichen technischen Fortschritte und Innovation der Automobilhersteller durch die Zunahme des Verkehr aufgehoben wurden.

Zum Erreichen der Klimaziele ist eine Senkung der Emissionen im Bereich der Mobilität von großer Bedeutung. Deswegen ist es wichtig, in diesem Sektor mit einem CO2-Preis die Verkehrsmittelwahl – bzw. Nutzung zu beeinflussen. Zudem zeigen Beispiele wie Schweden, in denen schon sehr früh ein CO2-Preis eingeführt wurde, dass die Emissionen im Verkehrsbereich durch die Bepreisung gesenkt werden können.

Im Bereich der Mobilität fällt der aktuell in Deutschland geregelte CO2-Preis direkt bei den Raffinerien und Importeuren von Benzin und Diesel an. Diese reichen die zusätzlichen Kosten weiter, bis schließlich die Autofahrer*innen den Aufpreis beim Tanken an der Tankstelle bezahlen. Diesel kostet Stand Januar 22 pro Liter nun 9,5 Cent, Benzin 8,4 Cent pro Liter.

In Deutschland werden mit den Einnahmen aus dem CO2-Preis eine Mischung aus Fördermaßnahmen und Entlastungen finanziert, und so die Mehrbelastungen der Bürger*innen ausgeglichen. Der CO2-Preis steigt in den kommenden Jahren. Im gleichen Zuge werden klimafreundliche Mobilitätsangebote, wie etwa der ÖPNV oder Elektroautos durch Förderprogramme und weitere Maßnahmen ausgebaut und attraktiver für die Verbraucher*innen.

Für Pendler*innen, die lange Arbeitswege über 20 Kilometer einfache Strecke haben, wurde eine Erhöhung der Entfernungspauschale für die Jahre 2021 bis 2026 im Klimaschutzprogramm berücksichtigt. Konkret können ab dem 21. Entfernungskilometer zwischen Arbeitsstätte und Wohnort nun 35 Cent anstelle von 30 Cent pro Kilometer (km) als Werbungskosten in der Steuererklärung angesetzt werden.

Pendler*innen, deren zu versteuerndes Einkommen unterhalb des Grundfreibetrags liegt, haben die Möglichkeit alternativ zu der erhöhten Entfernungspauschale die neue Mobilitätsprämie in Höhe von 14 % zu beantragen. Diese Prämie gilt in den Jahren 2021 bis 2026. So werden Pendelnde entlastet, bei denen sonst ein höherer Werbungskostenabzug (durch die erhöhten Entfernungspauschalen) zu keiner steuerlichen Entlastung führen würde.

Gleichzeitig wird der Umstieg auf klimafreundliche Mobilität durch eine Vielzahl an Maßnahmen gefördert, wie Kaufprämien für E-Autos/ Plug-in-Hybridfahrzeuge, einer Mehrwertsteuersenkung im Bahnverkehr, der Förderung des Ausbaus der Ladeinfrastruktur, des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und des Ausbaus der Radinfrastruktur.

Wie wirkt sich der CO2-Preis im Bereich Wärme aus?

Auch im Gebäudesektor ist der Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen in Deutschland hoch – 2018 betrugen sie etwa 14 Prozent der gesamten CO2-Emissionen. Zählt man noch die weiteren Emissionen hinzu, die bei der Herstellung von Strom, Fernwärme oder Baustoffen entstehen käme man sogar auf 28 Prozent. Diese Emissionen werden aber derzeit der Industrie und Energiewirtschaft zugerechnet. Gleichzeitig verdeutlichen sie die Bedeutung der energetischen Gebäudesanierung, des Austausches alter Heizungsanlagen und des Einsatzes von klimafreundlichen Baumaterialien. Deswegen ist es wichtig, in diesem Sektor mit einer CO2-Bepreisung gegenzusteuern.

So werden zum Beispiel in privaten Haushalten durch den Betrieb von Feuerungsanlagen für die Raumwärme- und Warmwasserbereitstellung Treibhausgase emittiert und immerhin über 90 % der Energie für die Wärmeproduktion verbraucht. Gleichzeitig variiert die Höhe der Emissionen je nach Art und Alter der Anlagen, der Gebäudesanierung und Isolierung sowie je nach Außentemperaturen.

Der CO2 Preis wird in diesem Bereich ebenfalls wirksam und an die Eigentürmer*innen bzw. an die Mieter*innen weitergereicht. Die Preise steigen in Deutschland also auch hier für die Verbraucher*innen - derzeit um 9,57 Cent beim Heizöl, und um 6, 5 Cent pro 10 Kilowattstunden (kWh) beim Erdgas.

Je nachdem, wie die Kosten für die Wärmeerzeugung bezahlt werden (direkt beim Lieferanten oder über die Betriebskosten) erfolgt die Abrechnung der höheren Kosten bereits in 2021 durch höhere Energiepreise oder eventuell erst in 2022 mit der Betriebskostenabrechnung.

Mietende haben außer dem individuellen Heizverhalten bisher leider keinen Einfluss auf die zusätzlichen Kosten durch den CO2 Preis – denn das Heizungssystem oder der Sanierungsgrad (z.B. Wärmedämmung) eines Hauses liegt im Verantwortungsbereich der Eigentümer*innen. Deswegen wird zum Beispiel eine Beteiligung der Eigentürmer*innen an den steigenden Heizkosten diskutiert.

In Deutschland werden Empfänger*innen von Wohngeld entlastet, indem das Wohngeld 2021 um zehn Prozent stieg, um soziale Härten durch höhere Heizkosten zu vermeiden.

Eigentümer*innen werden durch Maßnahmen im Klimaschutzprogramm dabei unterstützt, einen Beitrag zur Wärmewende zu leisten. Hier steht die Förderung von Investitionen zur energetischen Verbesserung im Vordergrund.

Gibt es weitere Entlastungen für die Verbraucher*innen in Deutschland?

Mit dem Start der CO2-Bepreisung wurde auch eine anteilige Gegenfinanzierung der EEG-Umlage, die Teil des generellen Strompreises ist, eingeführt. Die EEG-Umlage dient zur Finanzierung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien und wird von allen Verbraucher*innen – mit Ausnahme der energieintensiven Industrie – als Teil des Strompreises gezahlt. In den letzten Jahren stieg die EEG-Umlage an. Um eine Steigerung der Stromkosten bei den Bürger*innen zu verhindern, gleicht der Staat mit den Einnahmen aus der CO2-Bepreisung diesen Kostenanstieg aus.

Diese Maßnahme macht den größten Teil der Einnahmenverwendung aus der CO2-Bepreisung aus. Es handelt sich dabei um die größte Entlastung der Bürger*innen durch die CO2-Bepreisung.

Wie kann ich als Verbraucher*in vermeiden, dass meine Lebenshaltungskosten durch den CO2-Preis steigen?

Mobilität:

Im Bereich der Mobilität empfiehlt es sich, so oft wie möglich auf die Nutzung des eigenen PKWs zu verzichten und das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Für größere Strecken innerhalb Deutschlands empfiehlt sich die Nutzung der Deutschen Bahn im Gegensatz zum Kurzstreckenflug. Denn in der aktuellen Regelung wurden die Preise im Bahnverkehr gesenkt, im Flugverkehr erhöht. Hier spart man also und senkt den eigenen CO2-Verbrauch. Eine Übersicht weiterer Maßnahmen findet man zum Beispiel hier.

Heizen und Warmwasserversorgung:

Mieter*innen haben in der Regel keinen Einfluss auf die Art der Wärmeerzeugung, aber dafür auf das eigene Heizverhalten und den Warmwasserverbrauch. Auch hier gibt es eine Vielzahl an Tipps und Tricks, mit denen Sie Geld sparen und etwas für das Klima tun können. Zum einen empfiehlt es sich elektronische Thermostate einzubauen und so den Verbrauch und die Kosten intelligent zu steuern. Zum anderen kann mit kleinen Verhaltensänderungen wie zum Beispiel dem richtigen Lüften viel Geld und CO2- Emissionen einsparen werden. Weitere Informationen hierzu findet man hier.

Eigentümer*innen werden durch Maßnahmen im Gebäudebereich des Klimaschutzprogramms dabei unterstützt einen Beitrag zur Wärmewende zu leisten. Hier steht die Förderung von Investitionen zur energetischen Verbesserung im Vordergrund. Ausführliche Informationen finden Sie hier.

Stromsparcheck für Leistungsbeziehende:

Bürger*innen, die Arbeitslosengeld II ("Hartz IV"), ergänzende finanzielle Leistungen vom Jobcenter ("Aufstockung"), Sozialhilfe, Wohngeld, eine geringe Rente oder Kinderzuschlag erhalten können am sogenannten Stromspar-Check teilnehmen. Bei diesem Angebot der Caritas und des Bundesverbands der Energieagenturen Deutschlands erhalten leistungsbeziehende Bürger*innen kostenlose und tatkräftige Unterstützung und Hilfe rund um Themen wie Stromsparen, Heizen und Lüften in Form von Soforthilfen wie Energiespar- und LED-Lampen, schaltbare Steckdosenleisten, TV-Standby-Abschalter, Zeitschaltuhren und Strahlregler für Wasserhähne. Darüber hinaus gibt es einen individuellen Stromspar-Fahrplan und qualifizierte Tipps, wie der Stromverbrauch mit einfachen Mitteln weiter reduziert werden kann. Ausführliche Informationen finden Sie hier.

Wie hoch ist mein CO2-Ausstoß?

Wer ganz genau wissen will, wie hoch der eigene CO2-Fußabdruck und somit das Einsparpotential ist, kann den CO2-Rechner des Umweltbundesamts nutzen.

Themenbereich CO2-Preis: Einnahmen und Entlastung

Welche mögliche Einnahmenverwendung gibt es?

Es gibt mehrere Möglichkeiten für die Verwendung derEinnahmen aus einem CO2-Preis (Informationen zur aktuellen Umsetzung in Deutschland finden Sie im unter „Wie ist der aktuelle CO2-Preis in Deutschland gestaltet?“).

Im Projekt „CO2-Preis“ untersuchen wir die folgenden Möglichkeiten:

Green Spending:

Die Einnahmen werden in lokalen Klimaschutz investiert. So werden beispielsweise der öffentliche Nahverkehr und Radwege in Ihrer Region ausgebaut und nachhaltige Energieanlagen gefördert.

Strompreis:

Mit den Mehreinnahmen wird der Strompreis gesenkt. Dadurch wird Strom günstiger, sodass ein typischer deutscher Haushalt (zwei Personen mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh) bei einem CO2-Preis von 25€/t zum Beispiel 180€ im Jahr sparen würde.

Klimadividende, gleiche Höhe für alle:

Die Einnahmen werden in gleicher Höhe an alle wieder zurückgezahlt. Bei einem CO2-Preis von 25€/t könnten dadurch jeder Bürger und jede Bürgerin ungefähr 78 € im Jahr erhalten.

Klimadividende, Höhe je nach Einkommen:

Die Einnahmen in unterschiedlicher Höhe an die Bürger*innen zurückgezahlt. Dabei bekommen Personen mit geringerem Einkommen mehr Geld zurück als Personen mit höherem Einkommen. In unserem Forschungsprojekt „CO2-Preis“ gehen wir bei dieser Variante davon aus, dass das Fünftel mit dem höchsten Einkommen, keine Klimadividende erhält.

Transferleistungen:

Die Einnahmen werden verwendet, um beispielsweise Empfänger*innen von Sozialhilfe, Wohngeld und Arbeitslosengeld II zu entlasten.

Welche Einnahmenverwendung ist am wirksamsten für den Klimaschutz?

Zusätzlich zum Lenkungseffekt der CO2-Bepreisung selbst, würde die Verwendung der Einnahmen für Green Spending den Klimaschutz zusätzlich fördern. Aus umweltpsychologischen Studien ist außerdem bekannt, dass Menschen persönliche Mehreinnahmen meist klimaschädigend einsetzen (beispielsweise lassen sie energiesparende Lampen länger brennen oder investieren Einsparungen bei den Stromkosten in Flugreisen). Dies nennt man Rebound-Effekt (deutsch: Abprall, Rückstoß). Eine Rückverteilung der Einnahmen an die Bürger*innen kann daher dem Klima auch schaden.

Im Projekt „CO2-Preis“ untersuchen wir, welche Modelle eines CO2-Preises am wirksamsten sind, ebenso mit Blick auf die Akzeptanz eines CO2-Preises generell.

Quellen: